Schnecken? Rotlaubiger Salat!
Welches ist die beste Strategie, um Schnecken abzuhalten? Alle gängigen Tipps zur Schneckenabwehr übersehen sie: Es werden von Anfang an nur Pflanzen gesetzt, die von Schnecken nicht gefressen werden. Dazu zählen unter anderem Fenchel, Lauch, Sellerie oder Tomaten. Wer sich nicht so gut auskennt, kann dennoch gezielt selektieren – rotlaubiger Salat wird gemieden.
Es ist nicht so, dass Schnecken generell keinen rotlaubigen Salat fressen werden. Gerade blass-rote Salatsorgen werden ab und an doch gefressen.
Wenn die Schnecken Abwechslung vorfinden, werden sie rote Salatsorten meiden. Und selbst wenn es nur noch roten Salat gibt, werden sie weniger fressen und sich langsamer vermehren.
Weswegen Schnecken diese Salatsorten nicht mögen, ist bislang nicht abschließend geklärt. Es wird vermutet, dass der bittere oder intensive Geschmack sie abhält.
Zu beachten:
Auch diese Weisheit hat ein paar Schwachstellen. Wer Salat ins Freiland sät, findet vielleicht nach einem Nieselregen nichts mehr wieder. Frisch gekeimte Pflänzchen sind für Schneckenfraß generell anfälliger. Das gilt auch für frisch gesetzte Stecklinge. Selbst wenn es sich um rote Salatsorten handelt, sind diese in den ersten Tagen kraftloser. Genau dann ist der Geschmack milder und die Schnecken mögen die zarten Blättchen.
Sogar bei gut angewachsenen roten Salaten kann es vorkommen, dass welke Blätter abgefressen werden. Einige Schneckenarten und darunter viele Gehäuseschnecken fressen generell nicht an lebenden Pflanzen, sie verzehren nur welke Blätter ober absterbende Pflanzenteile.
Setzlinge schneckensicher einpflanzen
Viele Pflanzen sind direkt nach dem Einpflanzen gegen Schneckenfraß gefährdet und stehen anschließend sicher. Es kommt nur auf diese wenigen Tage an.
Am sichersten gehen Setzlinge bei bewölktem Himmel und Nieselregen an. Purer Sonnenschein strapaziert sie und wäre zu meiden. Nur, dass bei diesem bewölktem Wetter auch die Schnecken aktiver sind.
Kaffeegenießer können sich angewöhnen, ihre Kaffee-Prüttreste zu sammeln. Diese lassen sich flach im alten Karton ausgestreut bei Sommerwetter sogar trocknen und anschließend einlagern. Wichtig ist, dass es sich um koffeinhaltigen Kaffee handelt. Dieser wird nach dem Einpflanzen um die Setzlinge auf den Boden gestreut. Schnecken vertragen kein Koffein und werden diese Bereiche meiden. Außerdem wirkt der alte Kaffeesatz als Dünger.
Eine Alternative zum Kaffeepulver sind zerkleinerte Eierschalen. Diese sind scharfkantig und schützen deswegen vor Schnecken. Mit der Zeit zersetzen sich die Eierschalen und heben den pH-Wert. Auch das ist in den meisten Fällen gut für das Wachstum im Gemüsebeet.
Wer keinen Kaffee trinkt und keine Eier isst, kann seinen Setzlingen einen Schneckenkragen gönnen. Sobald die Setzlinge angewachsen sind, lässt dieser sich entnehmen und für andere Setzlinge verwenden. Es gibt auch steckbare Schneckenzäune. Stabile Modelle lassen sich ebenfalls versetzen. Eine andere Form der Schneckenbarriere ist ein Band aus Schafwollfilz. Dieses wird als Abgrenzung um das Beet gelegt und lässt sich nach dem Anwachsen an anderer Stelle verwenden. Die Schafwolle wird sich mit der Zeit zersetzen und düngt den Boden.
Opferpflanzen für Schnecken setzen
Es gibt Pflanzen, die den Schnecken besonders gut schmecken. Neben grünen Salaten zählen auch Tagetes dazu. Diese haben weitere nützliche Effekte. Sie halten die Weiße Fliege und auch Ameisen fern. Im Boden wirken sie gegen schädliche Nematoden.
Wer Tagetes als Beetumrandung setzt, kann außerdem ein paar alte Bretter oder Steine auf den Boden legen. Wenn sich an den Tagetes Fraßschäden bemerkbar machen, sitzen die Schnecken unter den Brettern oder Steinen. Vor allem gefräßige Nacktschnecken sind auf diese Verstecke angewiesen, da sie ansonsten bei Sonnenschein schnell austrocknen.
Viele Schnecken stehen unter Schutz
Bei der Schneckenbekämpfung sollten zwei Faktoren beachtet werden:
- Viele Schnecken sind vom Aussterben bedroht und stehen unter Schutz. Es handelt sich meistens um Gehäuseschnecken.
- Einige Schnecken schaden nicht oder gelten wie der Tigerschnegel sogar als Nützling.
Schnecken sind für einige Tiere wie Igel eine wichtige Nahrungsquelle. Wer seine Schnecken vergiftet, tötet häufig auch einige dieser nützlichen Schneckenfresser. Auch deswegen sind giftfreie Methoden die besseren.
Nacktschnecken, die im Gemüsegarten wüten, gelten als Schädlinge und können bekämpft werden. Gehäuseschnecken stehen häufig unter Schutz und richten keine oder nur leichte Schäden an. Hier wäre es besser, sie abzusammeln und irgendwo auf einer geeigneten Wiese auszusetzen.
Herzlichen Dank an die Verfasserin dieses Beitrags, die uns diesen freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Die Veröffentlichung erfolgt im Rahmen von familiengarten-tipps.de.